Dachverband der Geowissenschaften

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Stadtplanung: Kostbare Ressourcen aus der Tiefe

Unsere Städte wachsen. Im Zuge dessen werden auch immer mehr Ressourcen im Untergrund genutzt, etwa beim Bau von U- und S-Bahn-Tunneln, durch Geothermie oder für die Trinkwasserversorgung. Forscher:innen der TU München haben nun ein dreidimensionales Untergrundmodell von München erstellt. Und dabei überraschende Erkenntnisse gewonnen, wie Dr. Kai Zosseder vom Lehrstuhl für Hydrogeologie erklärt.

Unsere Städte wachsen. Im Zuge dessen werden auch immer mehr Ressourcen im Untergrund genutzt, etwa beim Bau von U- und S-Bahn-Tunneln, durch Geothermie oder für die Trinkwasserversorgung. Forscher:innen der TU München haben nun ein dreidimensionales Untergrundmodell von München erstellt. Und dabei überraschende Erkenntnisse gewonnen, wie Dr. Kai Zosseder vom Lehrstuhl für Hydrogeologie erklärt.

Zosseder führt aus, dass Prognosen davon ausgehen, dass bis zum Jahre 2050 über 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben werden. Dabei wachsen die Städte nicht nur über die Fläche und in die Höhe, sondern auch die Tiefe. Etwa durch den Ausbau des U-Bahn-Netzes oder den Bau von Tiefgaragen. Der Untergrund stellt auch wichtige Ressourcen für die Stadt zur Verfügung, unter anderem Grundwasser, das als Brauch- und Trinkwasser benötigt wird oder auch die Erdwärme als erneuerbare Energiequelle. Der Untergrund bietet zudem ein Speicherpotenzial für Wärme, das dringend zur Flexibilisierung der Wärmebereitstellung benötigt wird. Durch diese vielen Ansprüche ergeben sich Nutzungskonflikte, daher ist eine nachhaltige Raumplanung notwendig.

Im Projekt „GeoPot“, gefördert vom bayerischen Umweltministerium, wurde ein 3D-Untergrundmodell von München erstellt, so dass die Stadt ein Werkzeug an der Hand hat, das für die Tiefbauplanung oder die Grundwasserplanung einen unschätzbaren Wert hat. Die Stadtwerke München nutzen das Modell bereits, um den U-Bahn-Ausbau besser planen zu können. Basierend auf den Kenntnissen des Untergrunds können die Tunnelwände gleichzeitig an bestimmten Stellen für die Geothermie genutzt werden.

Für die Erstellung des 3-D-Untergrundmodells wurden über fünf Jahre die Daten gesammelt und etwa 20.000 Bohrungen ausgewertet. Das Modell wird auch zukünftig noch weiterentwickelt z.B. um Speicherpotenziale für Wärme auszuweisen.

Quelle: idw, 29.07.2021