Nach GeoUnion und DVGeo sind für die Entwicklung einer Erdsystem-Kompetenz der Schüler:innen grundlegende Kenntnisse zu Bau und Dynamik des Planeten Erde mit seinen Teilsystemen der Atmosphäre, der Hydrosphäre, der Geosphäre und der Biosphäre sowie zu deren Wechselwirkungen im Erdsystem unverzichtbar. Ergänzt werden müssen sie durch Wissen über Modellierungs- und Prognosemethoden (z.B. zur Klimaentwicklung) und über die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Regelkreise der Erdsysteme. Diese Kenntnisse sind auch für die Bemühungen um das Erreichen der Sustainable Develpment Goals in der Agenda 2030 unerlässlich und leisten einen wichtigen Beitrag zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Um eine angemessene erdsystemwissenschaftliche Bildung zu erreichen, empfehlen GeoUnion und DVGeo folgende Maßnahmen zur Stärkung des Schulfachs Geographie:
- konsequente Neuorientierung der Lehrpläne/Bildungspläne der Bundesländer durch Einbindung geowissenschaftlicher und geodidaktischer Fachexpertise in die Lehrplankommissionen,
- klar formulierte Sonderstellung der Geographie an der Schnittstelle von natur- und gesellschaftswissenschaftlichem Bildungsbereich und konsequente Einbindung in bildungspolitische MINT-Strukturen,
- Fixierung von zwei Wochenstunden selbstständig unterrichteter Geographie über alle Jahrgangsstufen hinweg und echte Wahlfreiheit in der Sekundarstufe II,
- Kenntnisse über Inhalte und Methoden der Erdsystemforschung in der Lehrkräfteausbildung,
- Unterstützung didaktischer Lehr-/Lernkonzepte und -materialien zum Erdsystemwissen.