Die Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie (VFMG) haben mit Calcit das Mineral des Jahres 2021 ausgelobt.
Neben der Formenvielfalt von mehr als 100 Kristallformen mit über 1.000 verschiedenen Kristallkombinationen zeichnet sich der Calcit durch eine perfekte Spaltbarkeit aus. Die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen Kristallstruktur und Spaltbarkeit wird als die Geburtsstunde der modernen Mineralogie bezeichnet. Weitere Besonderheiten des auf der ganzen Welt verbreiteten Minerals sind die Fluoreszenz unter ultraviolettem Licht und die Doppelbrechung (isländischer Doppelspat).
Der Name Calcit leitet sich vom griechischen Chalix (Kies, Mörtel, Kalk) und dem römischen Calx (Kalk) ab. Kenntnisse um die Gewinnung, Verarbeitung und Verwendung von Kalk sind seit rund 14.000 Jahren nachgewiesen. Zu den berühmtesten aus Kalkstein errichteten Bauwerken zählen die Cheopspyramide, der Parthenon auf der Akropolis sowie das Kolosseum und die Engelsburg in Rom. Beim Bau der Chinesischen Mauer wurde Kalkstein als Bodenfestiger verwendet.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Calcits ist vielfältig. Ob im Haus- oder Straßenbau verwendet oder bei der Produktion von Eisen und Stahl, Glas und Kunststoffen, zahlreichen Hygieneartikeln, Papier, Lebensmitteln und Getränken eingesetzt — der Rohstoff Kalk ist allgegenwärtig. Eine bedeutende Rolle spielt Kalk auch im Umweltschutz wie z.B. bei der Rauchgasreinigung, der Abwasserbehandlung oder der Trinkwasseraufbereitung.
Neugierig geworden? Das „Mineral des Jahres 2021“ wird Anfang Mai detailliert in der Publikation „Der Aufschluss“ vorgestellt werden und das Naturkundemuseum Gera beabsichtigt eine Kabinett- Ausstellung zum Thema „Calcit“ zu zeigen.
Weitere Preisträger aus der Geo-Natur finden Sie unter https://www.dvgeo.org/geo-natur
Quelle: PM VFMG