Dachverband der Geowissenschaften

Willkommen auf der Webseite des Dachverbandes der Geowissenschaften e.V. (DVGeo)

Wie soll die Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens aussehen?

Angestoßen durch eine Diskussion in der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (DMG) über teilweise bedenkliche Praktiken in der wissenschaftlichen Publikationslandschaft hat Anselm Loges eine Diskussions-Mailing-Liste zum Thema "Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens" gestartet.

Dort sollen Ansätze zu alternativen Publikationsformen diskutiert werden, die die Probleme, die es derzeit mit kommerziellen Verlagen und Predatory Journals gibt, umgehen können und die Kontrolle über die wissenschaftliche Publikationslandschaft zurück in die Hände der wissenschaftlichen Community geben.

Vorgeschlagen wird hier ein System für wissenschaftliches Publizieren, das ohne die Rolle eines Verlegers im traditionellen Sinne auskommt. Der Vorschlag birgt die Chance, Bürokratie zu senken und dadurch schnelleres Publizieren sowie mehr Flexibilität für Spezialformate wie Datensammlungen, technische Handbücher oder negative Ergebnisse mit strengen Peer-Review-Verfahren zu ermöglichen. Dem Verfasser erscheint diese neue Vorgehensweise notwendig, weil die umfassende Kommerzialisierung der wissenschaftlichen Zeitschriften in den letzten Jahrzehnten zu wachsender Besorgnis über den Einfluss monetärer Interessen auf den wissenschaftlichen Prozess geführt hat. Unabhängig davon, ob diese Bedenken in jedem einzelnen Fall gerechtfertigt sind oder nicht, müssen sie im Interesse der Stärkung des öffentlichen Vertrauens in die Wissenschaft dringend adressiert werden.

Das vorgeschlagene System basiert auf einem offenen Standard, der den Reviewprozess sowie die Verantwortlichkeiten aller beteiligten Parteien definiert. Es definiert keine Details wie Formatierungsregeln oder die Anzahl der Reviewer; diese Entscheidungen werden dem Editor überlassen. Es ist als ein zusätzlicher Weg des wissenschaftlichen Publizierens für Themen von Formaten gedacht, die anderweitig schwer zu publizieren sind, sowie für Autoren, die es vermeiden wollen, für bestimmte Verlage zu arbeiten, die ggf. ein effektives Zeitschriftenmonopol in ihrem jeweiligen Forschungsgebiet haben. Es ist ausdrücklich nicht als Konkurrenz zu klassischen Society Journals gedacht, sondern vielmehr als ein Weg, um die Gründung neuer Zeitschriften aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft heraus zu erleichtern, wenn Bedarf an neuen Formaten besteht. Wissenschaftliche Gesellschaften, Universitäten oder ähnliche Organisationen können als Plattformen für Editoren und Publikationen fungieren und zusätzlich zu den in diesem Dokument beschriebenen Anforderungen weitere Details definieren und so als virtuelle Zeitschriften fungieren.

Wir möchten hiermit alle Interessierten aus der Geo-Community herzlich zum Mitdiskutieren einladen. Mit diesem Link können Sie sich in die Mailing Liste eintragen. lists.spline.inf.fu-berlin.de/mailman/listinfo/future_of_publishing

Auf der Seite besteht die Möglichkeit, die bisherige Diskussion nachzuverfolgen - sie ist im Archiv gespeichert.

 Das oben beschriebene System Free Science Publication Standard finden Sie hier noch einmal ausführlicher als Denkanstoss in PDF-Form (Englisch).