Gefördert werden soll die Veredelung, Verarbeitung und Recycling von kritischen Rohstoffen in Europa, um die Abhängigkeit von Ländern wie China zu reduzieren. Bis 2030 sollen mindestens 40 % des jährlichen Verbrauchs in der Union erzeugt werden können. Zudem soll mindestens 25 % des jährlichen Verbrauchs über Recyclingkapazitäten der EU gedeckt werden.
Darüber hinaus will sich die EU das Ziel setzen, die externe Versorgung mit strategisch besonders wichtigen kritischen Rohstoffen zu diversifizieren. Sichergestellt werden soll demnach, dass kein Drittland mehr als 65 Prozent des Jahresverbrauchs deckt – wobei sich der Richtwert auf alle als strategisch eingestuften Rohstoffe auf jeder relevanten Verarbeitungsstufe bezieht.
Die EU-Kommission hatte im März zur Vorstellung ihres Entwurfs für die Verordnung erklärt, kritische Rohstoffe seien für ein breites Spektrum von Technologien für den Klimaschutz, aber auch für Digitales, Weltraum und Verteidigung unverzichtbar. Zugleich gehe aber die Versorgung mit den Stoffen mit zunehmenden geopolitischen, ökologischen und sozialen Risiken einher. So bestünden in der EU Abhängigkeiten bei mehreren kritischen Rohstoffen - häufig werde über 90 Prozent des Bedarfs der EU durch ein einziges Drittland gedeckt.
Als Beispiel nannte die EU-Kommission Seltene Erden, die zum Bau von Dauermagneten für die Motoren von Windkraftanlagen gebraucht werden. Diese wurden den Behördenangaben zufolge bis zuletzt zu 100 % in China raffiniert. Als ein weiteres Beispiel für einen kritischen Rohstoff gilt Lithium, das in Batterien für Elektrofahrzeuge und zur Speicherung von Energie verwendet wird. Die Nachfrage nach dem Leichtmetall wird Angaben der EU zufolge bis 2030 vermutlich um das Zwölffache steigen. Zudem ist etwa Silizium äußerst relevant, das für die Produktion von Mikrochips gebraucht wird.
Insgesamt sollen nach Angaben des Rates der Mitgliedstaaten 34 Rohstoffe als kritisch eingestuft werden.